Franzkung

Kartoffelpuffer
  • Franzkung

Die oberfränkischen Dialekte haben viele Bezeichnungen für regionale Spezialitäten entwickelt, deren Herkunft und Bedeutung sich häufig nicht mehr zweifelsfrei klären läßt. Sehr häufig ist dies bei den vielen Kartoffelgerichten aus der Region der Fall. Auch der im Bayreuther Raum, im Fichtelgebirge und in der Fränkischen Schweiz bekannte „Franzkung“, eine Art Baggers oder Kartoffelpuffer, erschließt sich in der Bedeutung seines Namens nicht mehr restlos. Man bereitet ihn aus einem rohen Kartoffelteig und bäckt ihn in Fett goldgelb aus. Dazu reicht man je nach Saison süße Kompotte oder Salat. Daneben gibt es aber auch eine originelle deftige Variante: so wird der Franzkung gelegentlich zu Kartoffelschnitz, einer Art Kartoffeleintopf gegessen.

Der Franzkung gehört vorzugsweise in die sommerliche Alltagsküche, die vor Erfindung der Kühltechnik in allen Regionen Deutschlands deutlich fleischärmer war als in Herbst und Winter. Aus rohem Kartoffelteig und Eiern zubereitet, sind knusprig gebackene Franzkung ein Hochgenuss, der sich oft zu legendären Verzehrsmengen steigern konnte.

Der überlieferte Name dieses knusprigen Kartoffelpuffers lässt sich leider nicht zweifelsfrei klären. Ob dahinter ein französisches Vorbild steckt, ist aufgrund der Zuwanderung von Hugenotten in das reformierte Brandenburg-Bayreuther Fürstentum nicht zu belegen. Wahrscheinlicher ist aber eine Umschreibung der ausgefransten Konturen der knusprigen Kuchen, die im Fett leicht braun werden sollen.

Aufbewahrung / Haltbarkeit:

Franzkung sollten frisch aus der Pfanne verzehrt werden. Ein nochmaliges Aufbacken ist möglich. Häufig werden übrig gebliebene Kartoffelpuffer in Franken mit Zucker zur Kaffeezeit verzehrt.

Jahreskalender:

Sie können die Spezialität ganzjährig und im Sommer genießen.

Genusstipp:

Franzkung werden traditionell zu sommerlichen Kompotten oder Apfelmus serviert. Als salzige Variante ist die Kombination mit Kartoffelschnitz, einem Kartoffeleintopf mit Fleischeinlage überliefert.

Autoren:

Textbearbeitung Birgit Ringlein, Uta Hengelhaupt

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