Eierringe

Osterkranz, Osterringe
Saisonale Spezialität
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Eierringe sind vor allem in der Region um Bayreuth und in Teilen des Frankenwaldes ein traditionsreiches Brauchtumsgebäck zu Ostern, das aus einem süßen Hefeteig hergestellt wird. Der Überlieferung nach symbolisieren sie die Dornenkrone Christi. Im österlichen Brauchtum sind sie der Mittelpunkt des Patenbündels, das dem Patenkind überreicht wird. Darüber hinaus gehören Eierringe in vielen Familien zu den wichtigsten österlichen Frühstücks- und Kaffeegebäcken. Mit Butter und Marmelade sind sie ein Hochgenuss, mit Schinken oder Käse ein Traum!

In vielen oberfränkischen Gemeinden in und um Bayreuth und im Frankenwald ist es noch heute Brauch, dass die Pateneltern ihre Patenkinder zu Ostern mit einem Patenbündel beschenken. Die in einem weißen Leintuch eingeschlagene “Patenwor” (= Patenware, im Bayreuther Land auch Patenzeug genannt) wird jedes Jahr an den Ostertagen zum Patenkind gebracht, bis es konfirmiert wird. Das Patenbündel besteht aus dem Osterring, der auf einen Teller mit 12 bunt gefärbten Ostereiern gesetzt wird sowie Osterhasen, Spielzeug und Kleidungsstücken. Früher schenkte man gerne Teller, Tassen und Gläser mit Goldrand und persönlicher Widmung; zur Konfirmation war dann ein ganzes Aussteuergeschirr komplett. Heute sind solche Patengeschenke begehrte Sammlerstücke. Natürlich spielten bei den Patengeschenken auch Standesunterschiede eine Rolle. Ein bekanntes Sprichwort sagt daher: “Je reicher der Pat, desto größer das Patenbündel”. Der Eierring aus süßem Hefeteig war jedoch immer dabei – und er schmeckt auch heute noch so wie in alten Zeiten.

Offenlegungsdatum:

Das Backen der Osterringe als Hinweis auf die Dornenkrone Christi ist seit dem frühen Mittelalter in Oberfranken als Osterbrauch bekannt.

Aufbewahrung / Haltbarkeit:

Eierringe schmecken am besten frisch! Über die Ostertage kühl und dunkel (nicht im Kühlschrank) in Folie lagern.

Jahreskalender:

Sie können die Spezialität zu Ostern genießen.

Genusstipp:

Heute gibt es in und um Bayreuth kaum einen österlichen Frühstückstisch, in dessen Mitte nicht ein mit Eiern verzierter Osterring oder ein goldgelb gebackener Osterkuchen prangt. Mit guter Butter bestrichen, dazu Marmelade und Honig, ist ein Eierring ein Hochgenuss. Wegen des geringen Zuckeranteils im Teig eignet sich der Eierring aber auch hervorragend zu Käse, Schinken und Lachs.

Autoren:

Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Gunter Wagner

Rezept

Zutaten:

Für einen mittelgroßen Eierring benötigt man 600 g Weizenmehl Typ 550, 200 g Butter, 2 Eier, 2 Eigelb, 10 gr. Salz, 30 g Zucker, 25 g Hefe und etwas Milch

Zubereitung:

Von einem Viertel des Mehls macht man mit der Hefe und einem Teil der Milch einen Vorteig, den man gut aufgehen lässt. Erst dann werden die übrigen Zutaten zusammen mit dem “Dämpfchen” (= Vorteig) zu einem glatten Teig verarbeitet. Bei einer kurzen Teigruhe von 10 Minuten können die Flechtstränge glatter und exakter geformt werden. Die Stränge sollten sehr gleichmäßig lang und dick geformt werden. Je nach Geschick einen Dreier- oder Viererzopf flechten. Die Teigenden gut miteinander verbinden und eine kleine Teigschnecke oder ein Häschen zum Schmuck auflegen und gut festdrücken. Den gut aufgegangenen Eierring sorgfältig mit einem verquirlten Ei bestreichen – dadurch bekommt er nach dem Backen einen schönen Glanz. Gut aufgehen lassen und bei 200 °C goldgelb backen.

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