Brotsuppe (fränkische Art)

Schwarzbrotsuppe
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Das Ursprungsrezept der Brotsuppe stammt sicherlich aus der bäuerlichen Küche. Verwendet wurde dafür übrig gebliebenes und schon etwas hartes Bauernbrot, das man selbstverständlich bis zum letzten Scherzel (das ist das Endstück des Brotlaibs) weiter verwendete. Mit Brühe oder Wurstsuppe aufgegossen und mit reichlich Zwiebeln und Kartoffeln vermischt, ist dabei eine köstliche Suppe entstanden, die auch heute noch gerne gegessen wird.

In den bäuerlichen Haushalten wurde früher höchstens einmal im Monat Brot auf Vorrat gebacken. Blieben am Schluss einige harte Stücke übrig, wurden diese nicht weggeworfen, sondern zur Brotsuppe weiterverarbeitet. So gesehen ist die Brotsuppe ein typisches Resteessen aus alter Zeit, das sparsame Haushaltsführung und einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln lehrt. Darüber hinaus ist die fränkische Brotsuppe aber auch eine kulinarische Köstlichkeit, die deutlich macht, dass der berühmte Schmalhans durchaus das Kochen verstehen konnte.

Offenlegungsdatum:

Brotsuppen gehören zu den ältesten Gerichten in den ländlichen Haushalten.

Aufbewahrung / Haltbarkeit:

Fleischbrühe als Grundzutat lässt sich auf Vorrat zubereiten, einkochen oder einfrieren. Wurstsuppe bekommt man bei einigen Metzgern an Schlachttagen frisch.
Übrig bleibende Portionen der Suppe können eingefroren werden; am besten jedoch ohne die Broteinlage.

Herstellung:

Brotsuppe ist ein typisches Gericht der ländlichen Alltagsküche. Sie wurde und wird auch heute noch in ganz Oberfranken gekocht.

Jahreskalender:

Sie können die Spezialität ganzjährig genießen.

Genusstipp:

Brotsuppe wird gerne mit oder zu Pellkartoffeln gegessen. Je nach Rezept schneidet man diese in die Suppe oder serviert sie separat.

Literatur:

Alfred Seel, 600 Jahre Bäckerinnung in Bamberg, Beiträge zur Geschichte des Bäckerhandwerks in Bamberg ; gewidmet seiner Heimatstadt Bamberg zu ihrem 1000. Geburtstag und dem Bäckerfachverein zu seinem 600jährigen Bestehen, Bamberg 1973 (S. 10.)
Karl Georg Wolfshöfer, Malzkaffee mit Milchhaut, Goldkronach 2009 (S. 30.)
Franziska Hanel, Das Hofer Kochbuch, Hof 1987, (S. 15.)
Kerstin Rentsch, „Mit Leib und Seele“ Kochen und Backen im oberen Frankenwald, Tettau 2010, (S. 84 – 85.)

Autoren:

Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt, Rezept Kerstin Rentsch

Rezept

Fränkische Brotsupppe

Zutaten:

250 g altbackene Brotscheiben, 2 – 4 kleine Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 100 g durchwachsenen Speck, etwas Butter- oder Griebenschmalz, ½ l Wurstsuppe oder Rinderbrühe, Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker, Kümmel, Petersilie oder Schnittlauch. Als Beilage können kleine Pellkartoffeln gereicht werden.

Zubereitung:

Das klein geschnittene Brot in der Pfanne anrösten. Speck “auslassen” (= anbraten), Zwiebeln und Knoblauch sowie zuletzt das geröstete Brot dazugeben. Man verteilt die Masse auf vier Teller; bestreut alles mit Salz und Pfeffer und gießt mit der Wurstsuppe oder einer guten Rinderbrühe auf. Die Wurstsuppe ist besonders gut, wenn noch kleine Stücke vom Kesselfleisch darin sind oder wenn einige Siedwürste geplatzt sind.

Natürlich gibt es auch verschiedene sämige Varianten. Man kocht dafür das Brot eine Zeit lang in der Suppe und streicht dann alles durch ein Sieb. Wer mag, rührt noch eine Einbrenne aus Mehl und Butter unter.

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