Kameruner

Schmalzringe, Schürzkuchen, Krawatten
  • Kameruner

Kameruner sind ungefüllte Krapfen, die als ovale Ringe oder schleifenähnliche Gebilde geformt und in Fett ausgebacken werden. Der Überlieferung nach sollen sie aus dem Berlin der Kaiserzeit stammen und speziell für die in Deutsch-Kamerun stationierten Kolonialtruppen gebacken worden sein. Sie sind aber auch in einigen Regionen Oberfrankens bekannt und verbreitet und werden hier als Schmalzringe oder auch Krawatten bezeichnet.

Kameruner oder Schmalzringe gehören zu der Vielzahl an Fettgebäcken, die in den unterschiedlichsten Formen zu verschiedenen Brauchtumsanlässen oder zu familiären Festen gebacken wurden. Sie bestehen aus einem Krapfen- oder auch Hefequarkteig, der in etwas abgewandelter Form ohne Triebmittel auch für die Harrische z.B. in der Gegend um Burgkunstadt oder die Urrädla in der Fränkischen Schweiz verwendet wird. Man teilt diesen vorgegangenen Teig portionsweise ab, zieht die rechteckigen Teigstücke von der Mitte her zu einem Ring aus, der schleifenartig ineinander verschlungen wird, oder formt kleine hakenartige Gebilde . Von diesen Formen leiten sich die in Franken gebräuchlicheren Bezeichnungen wie Schürzkuchen oder Krawatten ab. Schließlich gibt man die Teigstücke in heißes Fett, bäckt sie goldgelb aus, lässt sie etwas abtropfen und wendet sie schließlich in Zucker und Zimt.

Offenlegungsdatum:

Traditionell als Brauchtumsgebäck (Schürzkuchen) in Oberfranken gebacken.

Aufbewahrung / Haltbarkeit:

Schmalzgebäcke sollten frisch verzehrt werden. Sie lassen sich aber eingefroren auch länger aufbewahren.

Jahreskalender:

Sie können die Spezialität zur Kerwa-Saison und ganzjährig genießen.

Genusstipp:

Schmalzgebäcke sind stets eine köstliche Ergänzung zum Frühstück oder zur Kaffeetafel. Aber auch als “Fingerfood” für den kleinen Hunger zwischendurch, sind sie bestens geeignet. Die Kameruner, Schmalzringe oder Schürzkuchen werden traditionell mit Haushaltszucker, nicht mit Puderzucker überstreut.

Autoren:

Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt

Rezept

Zutaten:

500 g Weizenmehl, Typ 405, 250 g Quark, 100 g Zucker, etwas Salz, 100 g Butter, 1 – 2 Eier, Butterfett zum Ausbacken, Zucker zum Bestreuen

Zubereitung:

Man stellt bei nicht zu kühlen Zimmertemperaturen einen Hefeteig her, lässt ihn etwa 30 Min. gehen und rollt ihn anschließend zu einem Rechteck von ca. 2 cm Dicke aus. Dann teilt man ihn in rechteckige Stücke (etwa 4 auf 4 = 16 Stück). Man formt die Kamerunder, indem man in das Teigstück zunächst von der Mitte her ein Loch drückt und es dann zu einem unregelmäßig dicken, leicht ovalen Ring auseinanderzieht. Dann verdreht man diesen Ring ineinander, lässt ihn nochmals kurz gehen und bäckt dann alles in heißem Fett goldgelb aus. Nach dem kurzen Abtropfen sofort in Zucker wenden.

Nach einer anderen Beschriebung formt man rautenförmige Teigstücke als “Krawatten” zu einem schleifenförmigen Gebilde.

Hier können Sie "Kameruner" genießen:

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