Gelbvieh

Gelbes Frankenvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh
  • Gelbvieh

In seinen genetischen Ursprüngen geht das gelbe Frankenvieh auf rote bis rotbraun gefärbte Landschläge aus alter Zeit zurück, die traditionell als Mehrnutzungsrinder gehalten wurden. Schon in älteren Publikationen wird das von Natur aus hornlose Gelbvieh vor allem wegen seiner Gängigkeit, seines hervorragenden Fundaments, seines gutartigen Charakters und seiner Leichtkalbigkeit hervorgehoben.

In Weidehaltung begnügt sich das Frankenvieh mit deutlich weniger eiweißreichem Kraftfutter als moderne Hochleistungsrinder. Dies kommt seiner von Gourmets hoch geschätzten Fleischqualität zugute. Gelbvieh gehört heute zu den im Bestand bedrohten Nutztierrassen und steht kurz davor als Passagier in die von Slow-Food ausgerufene fränkischen Arche des Geschmacks aufgenommen zu werden. Viele oberfränkische Landwirte haben jedoch ein Herz für diese bodenständigen Rinder entdeckt, die in unserer Landschaft auch einen kulturellen Wert darstellen. Schließlich fördert die Erhaltung dieser traditonellen Rasse nicht nur die regionale Identität, sondern verleiht unseren Spezialitäten auch einen ganz unverwechselbaren Charakter.

Das Gelbe Frankenrind zählt wie das Lahnvieh, das Glan-Donnersberger-Rind und das Limpurger Rind zur Rasse der gelben Höhenrinder in Deutschland. Bezeichnend für typischen Zuchtgebiete waren schon immer Regionen mit Gründlandmangel infolge geringerer Niederschläge oder einem Vorherrschen des Ackerbaus in Kleinbetrieben. Gelbvieh ist wie das rote Höhenvieh ein robustes und genügsamens Dreinutzungsrind mit den Zuchtzielen Milch, Fleisch und Arbeit, das auch mit kargen Weiden zurechtkommt. Ursprünglich stand das gelbe Frankenvieh in unserer Region fast in jedem Kuhstall. Mit der Förderung der auf das Schweizer Simmentaler Rind zurückgehenden Fleckviehzucht in Bayern wurde jedoch das etwas weniger auf intensive Hochleistung ausgelegte Gelbvieh weitgehend verdrängt. Heute gibt es in ganz Deutschland nur noch knapp 5000 Stück reinrassiges Frankenvieh

Gelbvieh ist einfarbig gelb bis rötlich. Flotzmaul und Hörner (wenn vorhanden) haben eine helle, die Klauen eine dunkle Farbe. Häufig sind die Tiere jedoch genetisch hornlos. Sie sind mittel- bis großrahmig, haben eine gute Bemuskelung, kräftigen Knochenbau und harte Klauen. Kühe erreichen bei einer Widerristhöhe von 138–142 cm 700–800 kg, Stiere bei 150–158 cm 1200–1300 kg. In Oberfranken werden die hübschen, gutmüdigen Rinder heute vor allem in extensiver Mutterkuhhaltung auf der Weide großgezogen und wegen ihrer hervorragenden Fleischqualität vermarktet.

Hervorzuheben ist die für eine Mehrnutzungsrasse frühe intramuskuläre Fetteinlagerung sowie die sehr gute sensorische Fleischqualität (Saftigkeit, Zartheit, Struktur, Aroma und Geschmack). So liefert die Rasse ein feinfaseriges, gut marmoriertes Fleisch von ausgezeichnetem Geschmack, dass sich hervorragend zur Verwendung in der traditionellen Küche eignet. Wer die Gelegenheit hat, sollte daher einmal ein Bratenstück oder typische fränkische Wurstwaren von dieser alten bodenständigen fränkischen Rinderrasse probieren. Es lohnt sich!

Literatur:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gelbvieh

Autoren:

Genussregion Oberfranken, Fotos Martin Bursch, Uta Hengelhaupt; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt

Zur Übersicht