Klosterlangheim: Zum Weißen Kreuz und zum Viktor von Scheffel-Blick
Lichtenfels
Viele schöne Wanderwege führen von Kloster Langheim aus in die wunderschöne Landschaft des Gottesgarten. Unsere Tour zum Viktor von Scheffel-Blick folgt anfangs dem Nothelferweg oder dem sog. Jubiäumsweg, der 2007 zum 875-jährigen Bestehen von Kloster Langheim angelegt wurde. Auch der Frankenweg führt über diese Strecke. Bis zur Anhöhe im Wald beim Weißen Kreuz folgt die Route der alten Chaussee nach Vierzehnheiligen. Zwar ist der Weg heute modern geschottert, doch sieht man an einzelnen Randsteinen noch Reste der alten Pflasterchaussee.
Nach einer nicht allzu langen Strecke bergauf erreicht man das Weiße Kreuz. Hier finden sich mehrere Wandertafeln, die auf weitere Tourenziele hinweisen. Knapp 200 Meter weiter führt ein schmaler Waldweg zum Aussichtspunkt am Viktor von Scheffel-Blick, ein einmalig schöner Aussichtspunkt mit Tiefblick ins Maintal und auf das fränkische Dreigestirn Vierzehnheiligen, Staffelberg und Kloster Banz. Eine Wetterhütte lädt zum Verweilen, eine Panorama-Karte informiert über die markanten Blickpunkte.
Auch hier findet man Wegweiser zu einer Fülle weiterer lohnenswerter Etappenziele. Man kann aber auch auf einer kurzen Runde durch den lichten Wald wieder zum Weißen Kreuz zurücklaufen und von hier aus zurück nach Kloster Langheim wandern.
Der aus Karlsruhe stammende Josef Viktor von Scheffel (1826-1886) lernte das Obermaingebiet während verschiedener Aufenthalte dort im Oktober 1845 und im Sommer 1859 kennen. Am 30. August 1859 kündigte er von Banz aus seine Stellung beim Fürsten von Donaueschingen und entschied sich zu einem freien schriftstellerischen Leben. Während dieses Aufenthalts entstand auch das bekannte Gedicht „Wanderfahrt zum hl. Veit von Staffelstein“, das später von Valentin Becker als “Lied der Franken” vertont wurde.
Ob Viktor von Scheffel auf seinen Wanderungen durch den “Gottesgarten am Obermain” auch zu dem heute nach ihm benannten Aussichtspunkt kam, ist ungewiss. Auf jeden Fall ermöglicht der Blickpunkt einen der schönsten Panoramablicke in das Maintal sowie auf die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen, den Staffelberg und Kloster Banz.
Die in der Nähe hier vorbeiführende alte Chausseen zwischen Kloster Langheim und Vierzehnheiligen gehört zu den alten Straßentrassen in der Klosterlandschaft. Als “Kunststraße”, also als ingenieursmäßig befestigte Straße wurde sie im 18. Jahrhundert angelegt und war damit auch ein Zeichen der wirtschaftlichen Stärke des Klosters. Die mit fester Fahrbahndecke versehenen und meistens geradlinig verlaufenden Chausseen hatten einen geschotterten Unterbau und eine gepflasterte Decke. Die leichte Wölbung der Fahrbahndecke diente der Entwässerung über die parallel verlaufenden Chausseegräben. In der Feldflur wurden zu beiden Seiten der Chausseen prächtige Alleen angepflanzt. Die Chaussee von Kloster Langheim nach Banz lässt die ursprünglichen Merkmale einer historischen Chaussee noch an verschiedenen Stellen erkennen.
Kulinarisches:
In Klosterlangheim sowie in Vierzehnheiligen, das man auf kurzer Strecke vom Aussichtspunkt am Viktor von Scheffel-Blick erreicht, lockt typische fränkische Gastronomie:
In Langheim freuen sich die Teams vom Gasthof Klosterhof, Rother Str. 2, und von der Klosterwirtschaft Hübner, Abteistr. 25, auf ihren Besuch. Geöffnet ist zumindest an den Wochenenden auch schon zu Mittag. Von der Brotzeit bis zur warmen Küche mit Braten und Fischgerichten, Spargel und sonstigen saisonalen Köstlichkeiten wird man hier gut bedient!
Bitte erkundigen Sie sich unter der Woche nach den genauen Öffnungszeiten.
In Vierzehnheiligen lohnt sich auf jeden Fall die Einkehr in der Klosterbrauerei Trunk. Gebraut wird dort, seit es die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen gibt. Seit 1803 gehört die Brauerei mit Gastwirtschaft und schönem Gastgarten der Familie Trunk. Auf der Speisekarte stehen hervorragende Brotzeiten aus regionaler Hausschlachtung. Unter den vielen guten Bieren empfiehlt sich passend zum Weg von Ostern bis September der “Scheffeltrunk”.
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Klosterlangheim: Zum Weißen Kreuz und zum Viktor von Scheffel-Blick