Frensdorf: Garten und Ausstellungen des Bauernmuseums Bamberger Land

Landkreis Bamberg
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Inmitten der vielfältigen Kulturlandschaft des südlichen Landkreises Bamberg liegt das Bauernmuseum Bamberger Land. Die Gebäude des Museums-Bauernhofes mit Wohnstallhaus, Scheune, Austragshaus und Backofen gruppieren sich um einen idyllischen Innenhof. Das Wohnhaus, dessen Erscheinungsbild vom frühen 19. Jahrhundert geprägt ist, bewahrt noch Reste des Vorgängerbaues aus der Zeit um 1673. Farbenfrohe Schablonenmalereien sowie originale Möbel und Gerätschaften dokumentieren die ländliche Wohnkultur in der Zeit um 1920 und spiegeln die Lebens- und Arbeitsbedingungen eines bäuerlichen Betriebes wider.

Eine besondere Attraktivität ist der große Museumsgarten, der mit einer Vielzahl an Stauden und historischen Nutzpflanzen immer wieder neue Schwerpunkte setzt.

Im benachbarten Museumsgasthof Schmaus kommt die fränkische Küche zu Ehren. Der Tanzsaal – der auch für private Feiern gemietet werden kann – bietet für kulturelle Veranstaltungen wie Tanz-Workshops oder Volksmusikseminare den passenden Rahmen. Das Museum besitzt außerdem einen vielfältig nutzbaren Veranstaltungsraum für Feste, Vorträge und Fortbildungen. Die Stube des Fischerhofes kann für Trauungen gebucht werden.

Das Bauernmuseum präsentiert den Besuchern jährlich wechselnde Sonderausstellungen zu interessanten kulturhistorischen Themen wie „Sauerkraut und Ketchup – ein Streifzug durch drei Jahrhunderte Vorratshaltung (2012)“ oder „WaldGeschichten. Forst und Jagd in Bayern 811 – 2011 – eine Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München (2013)“.

Der Garten des Bauernmuseums wurde erstmals 1984 anlässlich der Museumseröffnung angelegt. Seit 2003 konnte er erweitert werden und erhielt ein neues Konzept. Heute lädt der Museumsgarten mit einem „Sinnenfeld“, dem Kräutermosaik und den Duftpflanzen zum Verweilen ein. Dank dieses großen Gartens bietet sich im Bauernmuseum die Möglichkeit, den Besuchern einen Eindruck von der einstigen Vielfalt an lokalen Gemüse- und Salatsorten zu bieten. Bereits seit 2005 begann man damit, im Gemüsegarten die handelsüblichen Sorten durch historische Sorten zu ersetzen. Hier findet man z. B. die Kartoffel „Rosa Tannenzapfen“ oder den purpurrot schimmernden Rosenkohl „Rubin“ mit zwar kleinen, aber hervorragend schmeckenden Röschen, die Tomate „Schlesische Himbeere“ und den rot gesprenkelten Römersalat „Forellenschluss“, eine wiederentdeckte Sorte aus dem 19. Jahrhundert. In Deutschland sind die alten lokalen Sorten zum größten Teil verschwunden und seit den 1950er Jahren allmählich von neuen Handelssorten verdrängt worden. Die Saatgutfirmen bieten heute zwar ertragreichere und zum Teil krankheitsresistente Sorten an, aber dafür ist die einstige Vielfalt aus unseren Gärten nicht mehr erlebbar.

Alte lokale Sorten haben den Vorteil, dass sie gut an die jeweiligen Bedingungen angepasst sind und neben Robustheit und Vitalität auch noch spezielle Geschmacksnuancen zu bieten haben. Einige Initiativen in Europa haben es sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht, die alten Sorten aufzuspüren und zu bewahren. Fündig wurden sie vor allem in abgelegenen Regionen, in denen das Saatgut noch selbst gewonnen und von Generation zu Generation überliefert wird. Viele der von Organisationen oder Firmen wie Kokopelli, Dreschflegel oder Grüner Tiger vermehrten Sorten sind nur für Hobbygärtner und nicht für den gewerblichen Anbau zugelassen. Ein Museum wie das Bauernmuseum ist daher ein idealer Ort, diese Gartenschätze zu bewahren und den Besuchern zu zeigen. Deshalb ist die Entwicklung der Museumspädagogik im Bauernmuseum des Bamberger Landes eng mit der des Gartens verbunden. Schon beim Anlegen des Kräutermosaiks halfen die Kinder aus dem Kindergarten St. Elisabeth in Frensdorf mit und betreuten dann „ihre“ Pflanzen.

Viele museumspädagogische Aktionen finden im Garten statt und ermöglichen den Kindern den Aufenthalt im Freien. Das Entdecken der Natur spielt in unserer Museumspädagogik eine wichtige Rolle: beim Sammeln von Gartenkräutern, Salat und Gemüse für das gemeinsame Mittagessen, beim Legen und der Ernte der Kartoffeln, bei den Wiesen- und Waldexkursionen und bei Wildkräuterwanderungen. Die im Garten verteilten Elemente des „Sinnenfeldes“ mit Barfußweg, des Duftbeetes, der Drehscheiben oder Summstein erlauben es den Besuchern, Sinneseindrücke bewusst wahrzunehmen und spielerisch aktiv zu werden.

Museumspädagogische Angebote:
Vor dem Hintergrund der vier klassischen Säulen der Museumsarbeit, dem „Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln“, kommt der Bildungsaufgabe der Museen inzwischen eine erweiterte und stärkere Bedeutung zu. Museen sind Orte lebenslangen Lernens für Jung und Alt. Hier kann man sowohl spezielles Wissen sowie allgemeine sogenannte Schlüsselqualifikationen wie Kreativität, Teamfähigkeit, Flexibilität, Leistungsbereitschaft und Toleranz erwerben. Der Bildungsprozess wirkt nachhaltig, weil im Museum Erfahrungen gesammelt werden, die ganzheitlich eingebunden sind, selbst nachvollziehbar, sinnlich erlebbar und somit zum Lernen stärker motivieren. Die Vermittlung „traditionellen Wissens“ steht hier im Vordergrund. Hier können insbesondere Kinder das kulturelle Erbe als Bereicherung für ihr Leben erkennen und sich dafür einsetzen.

Das frühzeitige Heranführen an die Natur ist von unschätzbarem Wert für die Entwicklung eines Kindes, denn Umweltbildung und –erziehung berühren viele Bereiche unseres Lebens. Erlebnisse mit und in der Natur, v.a. mit Tieren und Pflanzen, regen Fantasie und Kreativität in hohem Maße an und es kann somit leicht ein emotionaler Zugang zur Umwelt und ihren Erscheinungsformen geschaffen werden. Es ist wichtig, dieses Potential zu nutzen, den Kindern die Begegnung mit der Natur zu ermöglichen und ihnen darin vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Kulinarisches:

Besondere Termine und Aktionen mit kulinarischem Bezug:

Alles in Butter – was gibt uns die Kuh?
Hier geht es um unser Nutztier Kuh und die Milch. In originalen Buttergläsern rühren wir Rahm zu Butter.
Die Brotzeit mit der selbst gemachten Butter genießen wir – je nach Saison – mit frischen Kräutern aus unserem Garten.
ca. 2 Std.; 85 € pro Gruppe zzgl. Materialkosten von 1,50 € pro Teilnehmer
Für die Aktion benötigt jedes Kind ein sauberes Marmeladenglas.

Brotbacken – Vom Korn zum Brot
Viele Arbeitsgänge sind notwendig, bis aus Getreide ein Brot wird.
Wir kneten den Teig, formen die Laibe und schießen unsere Brote in den historischen Backofen ein.
3 bis 3,5 Std.; 95 € pro Gruppe (bis 14 Pers.) zzgl. Materialkosten von 2 € pro Teilnehmer
Jedes Kind soll bitte für den Transport der Brote einen Stoffbeutel mitbringen.

Die Kartoffel – eine richtig tolle Knolle
Wie kam die Kartoffel zu uns?  Was ist ihre Stärke? Und was macht die tolle Knolle so klimafreundlich? Diesen und weiteren Fragen wollen wir nachgehen und zum Abschluss ein Kartoffelgericht zubereiten. Altersabhängig versuchen wir Ideen für regionales, saisonales und bewusstes Wirtschaften zu entwickeln. 2,5 bis 3 Std.; 95 € pro Gruppe, zzgl. Materialkosten von 2 € pro Teilnehmer

Was wächst  denn da? – Mit offenen Augen durch Wiese und Garten
Kinder erleben die Welt über ihre Sinne und lassen sich neugierig auf ihre Umwelt ein. Viel zu entdecken gibt es für interessierte junge Besucher in unserem Museumsgarten.
Ob (Wild-)Kräuter, historische Salat- und Gemüsesorten, Blüh- und Färberpflanzen oder auch Experimente mit Gartenerde und deren geheimnisvollen Bewohnern – je nach Saison und Absprache bieten wir für Schulklassen, Kindergruppen oder Kindergeburtstagen ein passendes Programm.
Individuell kann das Angebot mit der gemeinsamen Zubereitung einer Leckerei aus dem Garten abgeschlossen werden.
Kosten: 1,5 bis 2 Std., 85 €
2 bis 2,5 Std. inkl. gemeinsamer Zubereitung von Kräuterlimonade bzw. einem Imbiss; 95 €, zzgl. Materialkosten von 2 € pro Teilnehmer

Termin:

Alle Termine und Veranstaltungen werden auf der Homepage angekündigt: www.bauernmuseum-frensdorf.de

Saison:

April bis Oktober

Links:

http://www.bauernmuseum-frensdorf.de

Erlebnis

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