Haßberge: Erlebnistour – Veitensteintour

Fränkische Hassberge, Landkreis Bamberg
  • Haßberge: Wanderung zum Veitenstein
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Mit den tollen Wandertipps vom VGN kann man die Region ganz unbeschwert ohne Auto erkunden.

Eine herrliche Tour führt über den Rand der Haßberge von Baunach zum Veitenstein und zurück über den Bahnhof in Reckendorf. Die Züge von und nach Baunach und Reckendorf verkehren über Bamberg und sind an das Netz des VGN angeschlossen.

Nach den ersten Eindrücken von der Altstadt Baunachs kann man auf dieser, von Schatten spendenden Waldpassagen geprägten Tour die Ruhe und Besinnlichkeit sowie die Sanftheit der Landschaft der Haßberge auf sich wirken lassen, seinen Gedanken „nachhängen“ und Kraft tanken. Die Weitblicke auf dem Veitenstein mit Rastplatz und Felsenhöhle sorgen für Abwechslung – ebenso wie die Einkehr in Reckendorf bei einer der Privatbrauereien! Die gesamte Strecke wurde vom Naturpark Haßberge e. V. ab Baunach durchgängig mit dem Wegezeichen “Roter Turm” gekennzeichnet.

Die breiten und gut befestigten Forststraßen, ohne allzu große Anstiege, eignen sich durchaus auch zum Radwandern oder Mountainbiken!

Die schöne Wanderung, für die man sich etwa 4 – 5 Stunden Zeit nehmen sollte, startet am Bahnhof in Baunach. Durch den Ort führt der Weg allmählich ansteigend über Wiesen und Felder nach Dorgendorf und Priegendorf und in den Lussberger Forst. Der Veitenstein erhebt sich am westlichen Teil des bewaldeten Lussberges. Vom Hochplateau dieser etwa 15 Meter hoch aufsteigenden, verwitterter Sandsteinformation genießt man eine herrliche Aussicht weit ins Land hinein.

Die Besonderheit des Veitensteins ist seine sagenumwobene Felsenhöhle mit verschiedenen Inschriften und Zeichen. Über eine Felsspalte gelangt man in unterirdische, tiefgelegene Hohlräume. Aus einer dieser Kammern, dem Geißstall führt eine etwa 10 m lange, röhrenartige Verbindung nach außen, das sog. Quärkelloch. Über die Entstehung und die Bedeutung dieser Höhle gibt es viele Vermutungen und natürlich auch sagenhafte Erzählungen. Denkbar ist die Nutzung zu einer frühgeschichtlichen Wohn- oder auch Kultstätte. Aus der Frühgeschichte bis zum Mittelalter datieren hinteressante Funde, wie z.B. mehrere Schabsplitter, Bruchstücke eines Schachspiels aus weißem Pfeifenton, künstlerisch bemalt und stempelverziert (einer der ältesten Funde Mitteleuropas) sowie verschiedene Krüge aus dem 14. Jahrhundert

Vermutlich konnte man im Höhlensystem am Veitenstein auch einfach Schutz vor Feinden oder auch vor Unwettern finden. Aufgrund der Inschriften im Typ der spätgotischen Majuskel an den Wänden der Höhle, die Christus anrufen, vermutet man im 15. / 16. Jahrhundert eine Nutzung der Anlage als Heiliges Grab, wie sie sich u.a. auch beim sogenannte „Heiligen Loch“ in Bamberg erhalten hat.

Die Sagen über die “Quärkel am Lussberg”, die im Veitenstein ihr Zuhause hatten, ähnelt einer entsprechenden Erzählung mit Schauplatz am Staffelberg.

Weitere Erzählungen und Legenden finden sich im Buch von Günther Geiling und Leo Hofmann (Hg.): “Rund um den Veitenstein”, o.O. 1983.

Die Höhle am Veitenstein ist aus Sicherheitsgründen mit einer Holztür versperrt.

Infos zu Führungen, eine Broschüre über die Ausgrabungen in der Höhle und den Schlüssel gibt´s beim: Haßbergverein Veitenstein Breitbrunn-Lussberg, Tel: 09536/1012 o. 253 oder Tel: 09536/1342 sowie unter: https://hassbergverein-veitenstein.de.tl/

Kulinarisches:

Die ausgedehnte Tour macht hungrig. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich daher mit Proviant versorgen, am Besten gleich beim Start bei Bäcker und Metzger in Baunach (z.B. Bäckerei Kießling, Überkumstraße 22 oder bei einer Filiale der Bamberger Bäckerei Fuchs; bei der Metzgerei Porzelt, Überkumstraße 2 oder bei der Metzgerei Wagner, Burgstraße 22).

Für die Einkehr auf halber Strecke hat in Dorgendorf der Gasthof Stufenburg Sonntags ab 11 Uhr geöffnet.

Ansonsten warten in Reckendorf gleich zwei Bauereigasthöfe auf hungrige und durstige Wanderer:

Der Brauerei-Gasthof Schroll an der Hauptstraße 38 hat außer Donnerstags täglich ab 9 Uhr geöffnet. Die Küche hat einen regionalen Akzent. Dazu gibt’s ein typisches Bier unter dem vielversprechenden Namen “Urtrunk”.

Im Mühlweg 8, nicht weit entfernt von der Reckendorfer Schloßbrauerei, lädt der Gasthof Schlossbräu Reckendorf zur Einkehr. Unter dem Motto “Vielfalt heißt, … ” wird hier fast alles geboten, was der Genießer unter fränkisch gepflegter Gastlichkeit versteht: Restaurant und Wirtshaus mit Reckendorfer Schlossgarten (ein klassischer Biergarten unter hohen Kastanien), eine Frischwursttheke, eigener Karpfenaufzucht und vieles mehr. So kann man die schöne Wanderung gemütlich ausklingen und die (mögliche) Wartezeit auf den Zug Richtung Bamberg verkürzen.

Übrigens gehört die schöne Landschaft, die wir auf unserer Wanderung durchqueren zum Itz-Baunach-Hügelland, das zum Fränkischen Keuper-Lias-Land an der Nahtstelle zur Liasstufe im Südwestdeutschen Schichtstufenlandes zählt. Das etwa 1220 km² umfassende Hügelland erstreckt sich nördlich der hinzugerechneten Mainaue zwischen Lichtenfels und Bamberg und den Haßbergen im südlichen Westen; im Nordosten reicht das von den namensgebenden Flüssen Itz und Baunach durchströmte Gebiet bis Coburg.

Die Itz-Aue umfaßt ein besonders geschütztes Landschaftsschutzgebiete, das von regelmäßigen Überschwemmungen geprägt wird. Charakteristisch für diesen Naturraum ist der beachtliche Bestand an verschiedenen geschützten (tierischer und pflanzlicher) Arten wie Biber und Groppe, Heller und dunkler Wiesenknopfbläuling und vieles mehr. Fast ein Viertel der Auenflächen stehen unter Naturschutz. Auch die Baunach gehört zu den naturnahen Gewässern in Oberfranken und durchfließt ebenfalls eine teilweise unter Naturschutz stehende, weiträumige Auenlandschaft. Sie gilt als fischreich mit einem vielfältigen Bestand an Aal, Aitel, Bachforelle, Bachschmerle, Barbe, Brachse, Flussbarsch, Gründling, Hasel, Hecht, Karausche, Nase, Regenbogenforelle, Schleie, Schneider, Schuppenkarpfen, Spiegelkarpfen, Flussneunauge, Zander, Rutte, Waller, Bachsaibling, Äsche und Dreistachliger Stichling sowie Steinkrebse (in Nebengewässern (Quelle Wikipedia) .

Saison:

ganzjährig

Link:

https://www.naturpark-hassberge.de/detail/id=5fbbba17e272a26e58da2206

Literatur:

Heimat Bamberger Land 1/2005, Adelheid Waschka, Die Kellerlandschaft in der Reckendorfer Flur

Erlebnis

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