Burgkunstadt: Kulinarische Entdeckungen in der Schusterstadt

Landkreis Lichtenfels
  • Burgkunstadt: Kulinarische Entdeckungen in der Schusterstadt
  • Burgkunstadt: Kulinarische Entdeckungen in der Schusterstadt
  • Burgkunstadt: Kulinarische Entdeckungen in der Schusterstadt
  • Burgkunstadt: Kulinarische Entdeckungen in der Schusterstadt
  • Burgkunstadt: Kulinarische Entdeckungen in der Schusterstadt
  • Burgkunstadt: Kulinarische Entdeckungen in der Schusterstadt

Wunderschön am oberen Main zwischen Kulmbach und Lichtenfels gelegen, lädt das malerische Burgkunstadt zu einem ausgiebigen Stadtbesuch ein. Zwischen die Ausläufer des Frankenwaldes und der Frankenalb eingebettet, kreuzten sich bei Burgkunstadt zwei alte Handelsstraßen, die Stadtentwicklung und wirtschaftliches Leben günstig beeinflussten. Korbmacher, Bierbrauer und nicht zuletzt Gerber, Weber und vor allem Schuhmacher begründeten den Wohlstand der Stadt. Um die Erinnerung an die jahrhundertelange Blüte des Schuhmacherhandwerks und der Schuhindustrie am Ort wach zu halten, wurde 1993 das Deutschen Schustermuseums im repräsentativen Gebäude am Marktplatz 1 mit einer beeindruckenden Sammlung eingerichtet.

Neben dem regelmäßigen Ausstellungsbetrieb werden im Museum mehrmals im Jahr verschiedene Events veranstaltet, die man nicht verpassen sollte. Anfang Juli findet die Schusternacht statt; Ende August werden verschiedene museumsdidaktische Schwerpunkte gesetzt und alle zwei Jahre öffnet das Haus Ende September zur langen Museumsnacht. Um dazu auch einen kulinarischen Akzent zu setzen, wird zu diesen Anlässen ein ganz besonderes, würziges Bier ausgeschenkt, das Schuster Öl!

Burgkunstadt blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1059 wird der Ort erstmals erwähnt, aber schon im frühen 9. Jahrhundert gibt es eine Burganlage, zu deren Füßen sich unweit der Mainfurt zwei wichtige Handelsstraßen kreuzten. Hier, in der Unterstadt, ließen sich schon bald Handwerker und Kaufleute nieder. Unter den staufischen Kaisern spielte die Burg eine strategische Rolle, wurde aber 1160 an den Bischof von Bamberg übergeben. Um 1250 erhielt die sich um die Burg entwickelnde bürgerliche Oberstadt mit einem ausgedehnten Straßenmarkt Stadtrechte.

In den folgenden Jahrhunderten wechselten Phasen des wirtschaftlichen Wohlstandes mit Kriegen und Zerstörungen. Erbittert ausgetragen wurde auch der heute eher kurios anmutende Bierkrieg ab 1666. In unzähligen, meist bewaffneten Fehden suchten die Burgkunstadter bis etwa 1880 das ihnen verliehene Braurecht in ihrem Amtsbezirk durchzusetzen. Denn mit dem schon um 1400 verliehenen Braurecht wurde auch der “Bierbann” ausgeübt, der genau festlegte, welche Ortschaften ihr Bier aus Burgkunstadt beziehen mussten.

Ein großer Teil der öffentlichen und bürgerlichen Bauten in Burgkunstadt stammt aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts, darunter auch viele repräsentative Fachwerkbauten. Das eindrucksvolle Rathaus etwa wurde 1689 im Auftrag des Bürgermeisters Moritz Stahl von Hans Gebelin, einem der bedeutendsten Meister des fränkischen Fachwerkbaus, und dem Zimmermann Jörg Hofmann aus Zeil am Main auf einem in den Untergeschossen erhaltenen mittelalterlichen Wohnturm der alten Burg errichtet. Wer die Stadt erkunden möchte, kann sich dazu bei der Tourist-Info ein Faltblatt abholen, das mit dem “Borkuschter Schusterbuben” stilecht durch malerische Straßen, Winkel und Plätze führt.

Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Burgkunstadt – Kulmbach 1846 wurde ein wichtiger Schritt zur Industrialisierung Burgkunstadts getan. Auch am eingesessenen lederverarbeitenden Handwerk ging die Entwicklung nicht vorbei. 1888 gründete der damals 25-jährige Joseph Weiermann die erste maschinelle Schuhfertigung. Der große Erfolg dieser ersten Schuhfabrik animierte bald weitere Betriebe zur Ansiedlung. Zur Blütezeit der Schuhindustrie nach den Zweiten Weltkrieg produzierten 2300 Beschäftigte in Burgkunstadt täglich zwischen zwölf- und vierzehntausend Paar Schuhe. Aus dieser Industrie ging auch mit der Firma Baur das erste deutsche Schuhversandhaus auf Teilzahlungsbasis hervor. Bis 1990 die beiden letzten Betriebe Gotthard und Obermain schließen mussten, war Burgkunstadt “die Schuhstadt am Obermain.”

Kulinarisches:

Auf den Internetseiten der Stadt Burgkunstadt finden Besucher unter http://www.burgkunstadt.eu viele Tipps für einen angenehmen Aufenthalt. Starten Sie doch einmal zu einer kulinarischen Reise durch den viel gepriesenen Gottesgarten am Obermain. Rund um Burgkunstadt warten viele kulinarische Genüsse von der bodenständigen Landhausküche bis zur Haute Cuisine im Sterne-Restaurant auf die Gäste. Zu den Spezialitäten zählt man hier deftige Brotzeiten mit rotem und weißen Pressack, Leberwurst, feine Schinken und würzige Rohwürste aus regionaler Produktion, Tellersülze in Essig und Öl, grobe “Bratwörscht auf Kühla” (Kiefernzapfen), Ziebeleskäs zum kräftigen Landbrot oder auch “Schweinabroutn mit Klöß”. Dazu bieten Bäcker und Konditoren in Burgkunstadt die typische Palette herzhafter Brotsorten sowie Krapfen, Harische, Hefeblechkuchen und vieles mehr.

Aber auch weitere Köstlichkeiten der saisonalen und regionalen Küche wie Karpfen, Gansbraten und Wildgerichte im Winter oder Braten vom Lamm, Schwein und Rind, Forelle, Spargel und frische Salate in Frühjahr und Sommer verwöhnen die Gäste. Dazu passen die süffigen Biere der seit 1840 am Ort ansässigen Brauerei Günther, die aus fränkischer Braugerste und Spalter Aromahopfen ein vollmundiges Pils, ein würziges Kellerbier, ein Schwarzbier mit kräftigem Malzaroma und herber Hopfenfrische sowie ein frisches unfiltriertes Weißbier herstellt.

Links:

http://www.burgkunstadt.eu
http://www.deutsches-schustermuseum.de/

Erlebnis

Burgkunstadt: Kulinarische Entdeckungen in der Schusterstadt

Zur Übersicht